Jazz - Chet Baker and his Quintet with Bobby Jaspar

Auf ein Angebot von Nicole Barclay hin kam Chet Baker zu Beginn des Monats September 1955 nach Paris. Am 22. - oder vielleicht 23. - unterschrieb er einen Vertrag zur Aufnahme von sieben Schallplatten ... (die Zahl wurde später entfernt und durch die Zahl drei ersetzt, was sich dann als zutreffend erwies). Veröffentlicht nach des Trompeters Rückkehr in die USA,
Auf ein Angebot von Nicole Barclay hin kam Chet Baker zu Beginn des Monats September 1955 nach Paris. Am 22. - oder vielleicht 23. - unterschrieb er einen Vertrag zur Aufnahme von sieben Schallplatten ... (die Zahl wurde später entfernt und durch die Zahl drei ersetzt, was sich dann als zutreffend erwies). Veröffentlicht nach des Trompeters Rückkehr in die USA, war diese Platte recht armselig zusammengeschustert im Vergleich zu den beiden anderen der Trilogie, umso mehr, als dass die Linernotes, schnell hingekritzelt, keineswegs dem üblichen Standard entsprachen. Anders als frühere Werke war dies in keiner Weise ein Konzept-Album: es gab sich mit einem schlichten Überblick über Chets Pariser Verbindungen zufrieden, abhängig davon, wohin ihn seine Vorlieben im Verlauf seines Aufenthalts geführt hatten.
Als Chet am 25. Oktober das Studio Pathé-Magellan betrat, war nur noch ein Mitglied des ihn ursprünglich begleitenden Trios mit dabei: der Pianist Dick Twardzik war an einer Überdosis Heroin gestorben und Schlagzeuger Peter Littman war heimgekehrt, nachdem er sein Schlagzeug meistbietend verscherbelt hatte. Jimmy Bond aber war mit seinem Kontrabass immer noch dabei und bei der im folgenden aufgenommenen Oktett-Session wurde Chets melodische Begabung noch gesteigert durch die (bemerkenswerte) Musik, die von Pierre Michelot und Christian Chevalier verfasst worden war.
Bei den drei Stücken handelte es sich sozusagen um Mini-Konzerte; sie hatten dem Trompeter derart gut gefallen, dass er sie, wieder zurück in den USA, erneut aufnahm, wenn auch mit weniger Erfolg. Am 28. November erschien Chet im selben Studio, aber diesmal mit Raymond Fol am Klavier, Benoît Quersin am Bass und Jean-Louis Viale am Schlagzeug. Sie nahmen zwei Improvisationen auf: die erste basierte auf dem Standardstück von 1932 von Howard Dietz und Arthur Schwartz, "Alone Together"; das zweite begann mit "Exitus", einer Komposition von Phil Urso, einem von Bakers Freunden.
Diese Auftritte gehören zum Schönsten, was Chet zu jener Zeit produziert hat, genauso wie "Chekeeta" – oder Chik-Etah – und "How About You?"; sie besiegelten eine Partnerschaft, die ihren Anfang im Club Saint Germain genommen hatte und wiedererweckt wurde aus Anlass jener Auftritte, die wie folgt angekündigt wurden: »Jeden Samstag- und Sonntagnachmittag von 16.30h bis 19.30h im Barclay’s Club – Rue Saint-Benoît Nr. 13, Paris – Bobby Jaspar Quintet mit dem amerikanischen Trompeter Chet Baker«.
Dies Format war stilistisch ideal und brachte Chet Baker dazu, die Quartettformation aufzugeben, das er bis dahin bevorzugt hatte. Um die nächsten gebuchten Auftritte absolvieren zu können, musste Chet eine stabile Band zusammenbekommen, also wählte er Raph Schecroun als Pianisten – der später als Errol Parker bekannt wurde – und der selbst durch Francy Boland ersetzt wurde. Mit dabei waren Bassist Eddie de Haas, der davor mit Martial Solal gespielt hatte, und Henri Renaud (der letztgenannte verlor im Verlauf des Abenteuers ebenfalls seinen Schlagzeuger Charles Saudrais, der erst siebzehn war). Jean-Louis Chautemps schrieb, »Als Bobby Jaspar nicht mitmachen konnte oder zuviel verlangte, suchten sie jemand günstigeres; und das war ich. Es gab kein wirkliches Vorspielen: wir waren im Tabou, ich spielte mit Chet, er war einverstanden und zwei Tage später befanden wir uns in Reykjavik, Island.« Das Stück "Tasty Pudding", verfasst von Al Cohn, und "Anticipated Blues", eins der raren Stücke, die Chet geschrieben zu haben für sich in Anspruch nahm, gehörten zum Repertoire, das bei dieser letzten, von Baker geführten Formation auf dem alten Kontinent gespielt wurde.
Beide Stücke bewegten Pierre Michelot noch einmal dazu, folgendes Urteil abzugeben: »Mit ganz einfachen Mitteln war Chet in der Lage, Phrasierungen von außergewöhnlicher Schönheit voller Schlichtheit und Klarheit zu spielen.«
Chet Baker (tp), Benny Vasseur (tb); Bobby Jaspar, Jean-Louis Chautemps (ts); Rene Urtreger, Francy Boland (p); Jimmy Bond, Benoit Quersin, Eddie De Haas (b); Nils-Bertil Dahlander, Charles Saudrais (dr); u.a.

Weitere Angaben:
Publikationsdatum: 2022-07-12 13:08:37

Tonträgertyp: 180g Vinyl, LP

Chet Baker and his Quintet with Bobby Jaspar
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