Jazz - Stanley Turrentine - Sugar
Wenn es je eine Platte gegeben hat, die sich perfekt in den Labelsound von CTI Records einfügte und sich dann dennoch komplett dieser Kategoriesierung entzog, dann war es "Sugar" von Stanley Turrentine. Turrentine, ein Veteran des Souljazz seit den 50er Jahren, wird von der Creme de la Creme der Grooveszene begleitet, unter
Wenn es je eine Platte gegeben hat, die sich perfekt in den Labelsound von CTI Records einfügte und sich dann dennoch komplett dieser Kategoriesierung entzog, dann war es "Sugar" von Stanley Turrentine. Turrentine, ein Veteran des Souljazz seit den 50er Jahren, wird von der Creme de la Creme der Grooveszene begleitet, unter anderem von dem Gitarristen George Benson, Lonnie Liston Smith am E-Piano, dem Trompeter Freddie Hubbard, dem Bassisten Ron Carter, dem Organisten Butch Cornell und Billy Kaye am Schlagzeug. Das Titelstück ist ein Meisterwerk des Soulblues mit einem schwingenden Offbeat, die Rhythmusgruppe bleibt mit Vierteln und Achteln schön im Fluss, während Benson, Hubbard und Turrentine langsam beginnen, Gas geben, Tempo und Gangart erhöhen bis zum Höhepunkt – besonders in Hubbards Solo.
An diesem Punkt ist die Stimmung des Albums so, dass die Party richtig in Gang kommt oder völlig außer Kontrolle gerät. Als Benson seinen Part übernimmt, voll mit gekonnten, strahlenden und warmen Arpeggios, gerät alles aus den Fugen. Butch Cornells "Sunshine Alley" ist ein solides, funky-grooviges Stück, Schrittmacher sind hier die Orgel und die Doppeltaktnoten von Kaye. Turrentine und Hubbard übernehmen die Melodie und improvisieren meisterhaft, nun kann man dem Stück wirklich nicht mehr das Label Blues anheften und die Drehzahl wird noch weiter erhöht. Die große Überraschung ist aber das letzte Stück, gespielt mit dem größten Drive und tiefstem Bauchgefühl seit John Coltranes "Impressions". Turrentine fühlt tief in seinem Saxophon, produziert ein wundervolles Legato auf seinem Instrument – und das ist beachtlich. Der Bass von Ron Carter fließt durch die modalen Zwischenspiele, dabei wird die Basis geschaffen für die wundervollen Intervall-Fantasien von Benson und Smith, die durch harmonische Überleitungen – vom Zusammenspiel bis in die Solos – eine Serie von Harmoniebrücken bauen. Es ist schwer zu glauben, dass dies Turrentine ist und doch könnte es niemand sonst sein.
Wenn es Jazzfans gibt, die an Turrentine nach seiner Zeit bei Blue Note interessiert sind, und das sollten sie, dann sorgt diese LP für größte Zufriedenheit.
Freddie Hubbard (tp); Stanley Turrentine (ts); Lonnie Liston Smith (el-p); Butch Cornell (org); George Benson (g), Ron Carter (b), Billy Kaye (dr); Richard "Pablo" Landrum (cga)
Weitere Angaben:
Publikationsdatum: 2022-04-08 11:18:02
Tonträgertyp: 180g Vinyl, LP
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