Jazz - Charles Mingus - Let My Children Hear Music
Auf der Coverrückseite von "Let My Children Hear Music", veröffentlicht von Columbia, bedankt sich Charlie Mingus bei dem Produzenten Teo Macereo für dessen »unermüdliche Anstrengungen, das beste Album zu produzieren, das ich je gemacht habe.« Und noch von seinem Sterbebett 1979 in Mexico sandte er eine Nachricht an
Auf der Coverrückseite von "Let My Children Hear Music", veröffentlicht von Columbia, bedankt sich Charlie Mingus bei dem Produzenten Teo Macereo für dessen »unermüdliche Anstrengungen, das beste Album zu produzieren, das ich je gemacht habe.« Und noch von seinem Sterbebett 1979 in Mexico sandte er eine Nachricht an Sy Johnson (der für viele Arrangements auf diesem Album verantwortlich war), dass er diese LP aus seiner Karriere am meisten mochte. Obwohl eigentlich meist die Aufnahmen mit kleinen Besetzungen als die wichtigsten Werke Mingus' genannt werden, so gehört diese LP doch in die Spitze seines Oeuvres und steht anderen hervorragenden Einspielungen größerer Ensembles, gleich von wem und inklusive denen von Duke Ellingtons, in nichts nach. Die einzelnen Tracks dieser LP hatten ausreichend Zeit,über die Jahre zu reifen, einer davon seit 1939, und wurden gelegentlich live gespielt, aber dies war die erste Möglichkeit, sie mit einem großen, gut eingespielten Orchester aufnehmen zu können. Dennoch, es gab Probleme, sowohl während der Aufnahme als auch danach. Die exakte Besetzung des Orchesters ist unklar, hautsächlich aus vertraglichen Gründen, verschiedene Arrangeure mussten die Einzelteile zusammenfügen, wodurch der tatsächliche Urheber schwer zu ermitteln ist und auch Macero bearbeitete das Material (wie schon bei verschiedenen Projekten von Miles Davis) frei und teilweise recht deutlich.
Wie auch immer, der Hörer wird diese Herumkrittelei sofort vergessen, wenn er die Musik hört. Beginnend mit dem unwiderstehliche Swing von "The Shoes of the Fisherman's Wife Are Some Jiveass Slippers" bis zu den wirbelnden Tiefen von "The I of Hurricane Sue" gehören diese Aufnahmen zu den herrlichsten, einfallsreichsten, die je gemacht wurden, voll mit Leben. Jedes Stück auf dieser LP hat seine eigenen Stärken, aber diese beiden müssen einfach genannt werden. "Adagio Ma Non Troppo" basiert auf einer Pianoimprovisation von Mingus, die 1964 auf "Mingus Plays Piano" veröffentlicht wurde. Seine logische Struktur, die spielerische Art und kristallinen Momente der Schönheit wären schon erstaunlich in einer polierten Komposition, dass das Stück ursprünglich als Improvisation entstand ist fast unglaublich. "Hobo Ho", ein göttliches Kraftwerk, wird dominiert von James Moody's leidenschaftlichem Saxophon, in fiebriger Geschwindigkeit feuern die Backgroundbläser Riff über Riff auf die Solisten - die gesamte Komposition balanciert an der Grenze zum Chaos. Das Album "Let My Children Hear Music" ist eine gewaltige Leistung und ein Muss für jeden ernsthaften Jazzfan. Dem Album beigelegt ist ein Essay von Mingus, das ein riesiges Gebiet umfasst und sich wie ein inspiriertes Basssolo von Mingus liest - es sei jedem interessierten Hörer ans Herz gelegt.
Dieses Album kann einfach gar nicht genug empfohlen werden.
Snooky Young (tp); Jimmy Knepper (tb); Julius Watkins (frh); Charles McPherson (as); Jaki Byard (p); Charles McCracken (vc); Ron Carter (b); Charles Mingus (b, comp, arr); Dannie Richmond (dr); u.a.
Weitere Angaben:
Publikationsdatum: 2022-04-08 10:46:46
Tonträgertyp: 180g Vinyl, LP
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