Jazz - Alice Coltrane - Eternity
Als der große Saxofonist John Coltrane 1967 starb, hatte er die Bedeutungswelt des Jazz weit ins Spirituelle hin geöffnet ("A Love Supreme", "Ascension", "Meditations" usw.). Seine Witwe und letzte Pianistin machte genau dort weiter. Alice Coltrane (1937-2007) strebte mit ihrer Musik nach »kosmischen Klängen, höheren Dimensionen, Astralebenen« – sie wurde ein wichtiger Einfluss für die spiritualisierte, esoterische Musikszene der 1970er Jahre.
Als der große Saxofonist John Coltrane 1967 starb, hatte er die Bedeutungswelt des Jazz weit ins Spirituelle hin geöffnet ("A Love Supreme", "Ascension", "Meditations" usw.). Seine Witwe und letzte Pianistin machte genau dort weiter. Alice Coltrane (1937-2007) strebte mit ihrer Musik nach »kosmischen Klängen, höheren Dimensionen, Astralebenen« – sie wurde ein wichtiger Einfluss für die spiritualisierte, esoterische Musikszene der 1970er Jahre. Ihr erstes Album erschien erst nach John Coltranes Tod, aber "Eternity" war 1975 bereits ihr zehntes. (Im gleichen Jahr eröffnete sie in Kalifornien ein hinduistisches Vedantic Center.) Das Album bezieht seine Kraft aus ganz gegensätzlichen Klangwelten. Denn die Besetzungsgrößen reichen vom unbegleiteten Harfensolo ("Wisdom Eye") bis hin zum Großorchester mit einer bis zu 25-köpfigen Bigband zuzüglich 12-köpfiger Streicher-Section. Alice Coltranes Hauptinstrument ist die elektrische Wurlitzer-Orgel, deren kratziger Sound durchaus John Coltranes Saxofon heraufbeschwört (besonders im Opener "Spiritual Eternal"). Meistens improvisiert sie modal, mäandernd, meditativ-ekstatisch – ob im Latin-Rock-Idiom ("Los Caballos") oder ganz ohne feste Time ("Morning Worship" mit Tamboura-Begleitung). Unterstützung liefern namhafte Musiker wie Charlie Haden (Bass), Jerome Richardson (Saxofon und Flöte), Hubert Laws (Flöte) und Ernie Watts (Englischhorn). Im Stück "Om Supreme" wechselt Coltrane dann auf ein sanft swingendes Fender Rhodes, zu dem sich nur eine sechsstimmige Vokalgruppe gesellt. Einen überraschenden Abschluss des Albums bildet die orchestrale Adaption aus Strawinskys "Sacre du Printemps". Die dissonanten und Free-Jazz-Momente darin haben nichts Meditatives mehr an sich.
Alice Coltrane (org, hp, el-p; perc, arr, cond); Terry Harrington (ts); Jerome Richardson (ss); George Bohanon (tb); Oscar Brashear (tp); Tommy Johnson (tba); Hubert Laws (fl); Charlie Haden (b); Ben Riley (b, dr); Armando Peraza (cga); u.a.
Aufnahme: August und Oktober 1975 in The Burbank Studios, Burbank, USA, und Westlake Audio, Los Angeles, USA, von Baker BigsbyProduktion: Ed Michael
Weitere Angaben:
Publikationsdatum: 2022-03-20 11:14:17
Tonträgertyp: 180g Vinyl, LP
Sie haben interesse an den gezeigten Produkt dann Rufen Sie uns einfach an.