Jazz - Stacey Kent - Changing Lights
Stacey Kents neueste Aufnahme zeigt wieder einmal ihr stimmliches Können. Die tadellose Intonation, ihr Timing und ihre Diktion sind makellos bis zur absoluten Reinheit. Ihre Stimme wird zum Instrument von unfehlbarer Klarheit und minimalem Vibrato. Der Fokus dieses Albums liegt hauptsächlich auf lateinamerikanischen Stücken, ein Mix aus Klassikern und
Stacey Kents neueste Aufnahme zeigt wieder einmal ihr stimmliches Können. Die tadellose Intonation, ihr Timing und ihre Diktion sind makellos bis zur absoluten Reinheit. Ihre Stimme wird zum Instrument von unfehlbarer Klarheit und minimalem Vibrato. Der Fokus dieses Albums liegt hauptsächlich auf lateinamerikanischen Stücken, ein Mix aus Klassikern und Eigenkompositionen, wobei sie geschickt und beinahe unmerklich zwischen englisch, portugiesisch und französisch wechselt. Es finden sich Coverversionen von Bossanova-Nummern von Tom Jobim, Roberto Menescal, Marcos Valle und anderen. Zu den Highlights gehören Jobims "How Insensitive", das ruhig und intensiv melancholisch ist, während der Jobim-Klassiker "One Note Samba" durch schnelles Tempo eine kesse Note erhält. Das Stück ist schwierig zu bewältigen bei diesem Tempo mit seinen wie Stakkato wirkenden kurzen Noten. Stacey singt sich mühelos durch die schnellen Läufe. Roberto Menescals "O Barquinho" erhält ein neues Arrangement und wird vom Komponisten persönlich auf der Gitarre vorgetragen.
Sechs Originale von Jim Tomlinson bilden den Rest des Albums, drei davon geschrieben mit dem Erzähler und Lyriker Kazuo Ishiguro; der großartige Titelsong "Changing Lights", "The Summer We Crossed Europe In The Rain ", eine von Mrs Kent anmutig vorgetragene Geschichte, und "Waiter, Oh Waiter" eine eingängige, lebhafte Bitte um Hilfe angesichts einer französischen Speisekarte. Zwei weitere Songs auf portugiesisch, "Mais Uma Vez" und "A Tarde", verfasst mit dem Dichter Antonio Ladeira, sowie "Chanson Légère", eine gemeinsame Arbeit mit Bernie Beaupère, der den Titel zu Staceys "Raconte-Moi" geschrieben hat, verleihen dem Album eine zusätzliche Note. Arrangements und Begleitung durch Ehemann Jim Tomlinson sind herausragend. Die Rhythmusgruppe ist wunderbar subtil, wobei besonderes Lob den Schlagzeugern Josh Morrison und Matt Home gebührt, ebenso wie Pianist Graham Harvey, Bassist Jeremy Brown und den Gitarristen Roberto Menescal und John Parricelli. Dennoch ist "The Changing Lights" zuallererst einmal Stacey Kents Platte; beeindruckend und Spitzenklasse.
Während er seine und Staceys musikalische Entwicklung erläutert, führt Tomlinson Kazuo Ishiguros Gedanken in seinen Liner Notes zu Staceys Album von 2001 bei Candid, "In Love Again", weiter. »Staceys Stil erinnert mich an die besten Filmschauspieler, die vor der Kamera eine Art des Auftretens entwickeln, die sehr verschieden ist von der von Bühnenschauspielern, deren Stimmen tragend und deren Gesten sehr prägnant sein müssen, um im gesamten Theater gehört und gesehen zu werden. Im Film kann ein Schauspieler mit sehr wenig sehr viel erreichen, sei es in Bezug auf Ausdruck, Gestik, Modulation oder Klang der Stimme. Mit Stacey, glaube ich, erschaffen wir Musik auf die gleiche Art und Weise, wobei sogar die kleinsten Gesten eine große gefühlsmäßige Bedeutung haben.“
Sehr zu empfehlen.
Stacey Kent (voc, g); Jim Tomlinson (ts, ss, fl); Graham Harvey (p, el-p); Roberto Menescal, John Parricelli (g); Jeremy Brown (b); Matt Home, Joshua Morrison (dr); Raymundo Bittencourt (ganza)
Weitere Angaben:
Publikationsdatum: 2022-03-28 10:43:34
Tonträgertyp: 180g Vinyl, Doppel-LP
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