Blues - Otis Rush - Right Place Wrong Time
Diese Session wurde erst fünf Jahre nach ihrer Aufnahme veröffentlicht. Man stelle sich die Bänder rauchend in ihren Schachteln vor, derart heiß ist diese Musik - Entschuldigung, aber mit diesem Blues-Album ist wirklich alles in Ordnung. Otis Rush war ein großartiger Erkunder des Blues, ein Mann, dessen Gitarrenspiel in jedem Molekül aus reinem Blues bestand.
Diese Session wurde erst fünf Jahre nach ihrer Aufnahme veröffentlicht. Man stelle sich die Bänder rauchend in ihren Schachteln vor, derart heiß ist diese Musik - Entschuldigung, aber mit diesem Blues-Album ist wirklich alles in Ordnung. Otis Rush war ein großartiger Erkunder des Blues, ein Mann, dessen Gitarrenspiel in jedem Molekül aus reinem Blues bestand. Bei seinen Soli auf diesem Album bricht er die Idee des Blues auf ganz schlichte Gesten herunter (z. B. eine gedehnte Saite, aber derart subtil gedehnt, dass auch der erfahrene Blueshörer erstaunt sein wird). Als Bluesmusiker erweitert er die Bluesform mit seinen Akkordabfolgen sowie der Verwendung von Bläsersätzen, wobei diese Instrumentierung wiederum in wunderbar freier Weise verwendet wird, so dass einem berühmte Maler in den Sinn kommen, wie sie Teile ihrer Leinwand auf bestimmte Weise bearbeiten, um mehr Leuchtkraft ins Bild zu bringen.
Bluesfans, die die immer gleichen alten Songstrukturen, Riffs und Rhythmen leid sind, werden vermutlich entzückt sein von dem Meisten, was Rush produziert hat, und dies gehört zum Besten, was er zu Gehör brachte. Manchmal besteht das, was er tut, um einen Song völlig anders klingen zu lassen als alles, was man je im Blues gehört hat, nur aus einer Kleinigkeit - ein höherer Akkord, wo man einen tieferen erwartet hat zum Beispiel. "Right Place Wrong Time" ist eine außergewöhnliche LP und die Tatsache, dass Capitol Records diese Session verwarf, nachdem sie sie ursprünglich produziert hatten, kann man verstandesmäßig nur akzeptieren, wenn man sie in Zusammenhang bringt mit anderen Entscheidungen, die dieses Label getroffen hat, wie z. B. die Doors abzuweisen, weil der Sänger Jim Morrison »kein Charisma« hätte.
Dies ist eine Platte ohne Umschweife, der erste Track legt los wie der Mann, den man am Ende einer Zirkusvorstellung aus einer Kanone schießt, so dass man als Höhepunkt wahrnimmt, was schlussendlich aber nur den Anfang darstellt. Einige der besten Stücke sind die, die länger als fünf Minuten dauern, sie bieten den Musikern Raum, ihr Können unter Beweis zu stellen. Das bedeutet selbstverständlich mehr von Rushs großartiger Gitarre. Beim Abschlussstück lässt er den Blues komplett hinter sich zugunsten einer berührenden Coverversion von "Rainy Night in Georgia" von Tony Joe White.
Otis Rush (voc, g); Doug Killmer, John Kahn (b); Hart McNee (as); John Wilmeth (tp); Ron Stallings (ts); Fred Burton (g); Mark Naftalin (p); Ira Kamin (org); Bob Jones (dr)
Weitere Angaben:
Publikationsdatum: 2022-03-28 12:04:18
Tonträgertyp: 180g Vinyl, LP
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